Der Eispalast der Zarin Anna Iwanowna
So hätte der Eispalast aussehen könnenEuropa erlebte 1740 den kältesten Winter seit 30 Jahren. Selbst große Flüsse wie die Donau oder der Rhein waren monatelang mit einer dicken Eisschicht bedeckt. In diesem Winter wurde der Architekt Peter Jeropkin mit dem Bau eines 24 m langen und 7 m breiten Palastes beauftragt.
Das Baumaterial sollten ausschließlich aus klarem, durchsichtigen Eis bestehen. Doch dies sollte nicht geschehen, um den extravaganten Einfällen einer Herrscherin zu gefallen, sondern war als kühle Zurechtweisung für einen ungehorsamen Höfling gedacht.

Jeder Eisblock wurde einzeln ausgesägt und eingepasst. Anschließend goß man Wasser in die Fugen, dass sofort gefror. Letztendlich bestand der Palast aus einem einzigen Stück Eis. In ihm befanden sich nicht nur mehrere Zimmer, ein Ballsaal und Türen, sondern auch alle hochherrschaftlichen Einrichtungsgegenstände wie Betten, Matrazen, Uhren, Bilder ... usw. eben nur alles aus durchsichtigem Eis. Selbst Bäume mit Eisfrüchten und lebensecht bemalte Eisvögel fehlten nicht.

Doch wie schon gesagt, das Ganze diente nicht als Belustigung, sondern als Strafe für Fürst Michael Alexejewitsch Golyzin, der ohne die Erlaubnis der Zarin Anna eine römisch-katholische Italienerin heiratete. Kurz nach der Hochzeit verstarb sie, was aber den Zorn der Zarin nicht besänftigen konnte. Die Zarin verfügte, dass der Fürst wieder heiraten müsse und zwar eine von ihr ausgewählte Braut. Außerdem sollten die Brautleute ihre Hochzeitnacht im Eispalast verbringen.

Gesagt getan. Es wurde eine außergewöhnlich hässliche Dienstmagd erwählt, die zusammen mit dem Fürsten in einem Käfig durch die Stadt getragen wurde, begleitet von Krüppeln, Lilliputanern, Bären und Schweinen.

das Eishotel von www.snowcastle.netNichts desto trotz hat die Liebe gesiegt, denn im Sommer schmolz der Eispalast, die Zarin starb und Fürst Michael und seine Frau lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.

Und wenn Sie Lust haben, es den beiden gleich zu tun, öffnen in den Wintermonaten verschiedene Eishotels ihre Pforten, zu finden z. B. unter:

(Quelle: "Unglaublich, aber wahr", Verlag Das Beste, ISBN 3 87070 097 1)




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