Vor allen Dingen aber ergreifet den Schild des Glaubens, mit welchem ihr auslöschen könnt die feurigen Pfeile des Bösen. Die Kreuzritter haben bis heute überlebt!Historie und LegendenBereits um 1048 gründeten Kaufleute aus dem italienischen Amalfi in Jerusalem ein Hospital für Pilger, welches später auch für andere Reisende und Kranke bereit stand. Während des ersten Kreuzzuges ins Heilige Land schlossen sich im Jahre 1099 einige Ritter dieser in Jerusalem wirkenden Krankenpflegebruderschaft an, die 14 Jahre später vom Papst zum religiösen Ritterorden vom Hospital des Heiligen Johannes von Jerusalem ernannt wurde. Weitere 67 Jahre später hatte die Gemeinschaft sich zum geistlichen Ritterorden gewandelt, da die Ritter nun auch Veteidigungsaufgaben für Pilger übernahmen. Neben den üblichen Rittertugenden wie Fleiß, Gehorsam, Gerechtigkeit, Demut, Weisheit, Liebe, Besonnenheit und Tapferkeit legten die Johanniter zusätzlich die Gelübde für Keuschheit und Armut ab. Als eine Gemeinschaft von Soldaten Christi besaßen sie dennoch bald Besitzungen und Burgen im Heiligen Land sowie eine eigene Flotte. 1291 mussten die Ritter des Johanniterordens, aufgrund des Verlustes von Akko, Palästina verlassen. Sie siedelten sich in Rhodos neu an, wo der Orden aber gut 200 Jahre später durch Suleiman dem Prächtigen vertrieben wurden. Ihre neue Heimat fanden sie auf der damals verarmten Insel Malta, welche sie von Kaiser Karl V als Lehen erhielten. Einzige Bedingung war die jährliche Übergabe eines Falken an die spanische Krone. Fakten und Erkenntnisse Auf Malta förderten die Johanniter Architektur, Kunst und Kultur. Sie brachten durch ihre Bautätigkeit viele Einheimische in Brot und Arbeit. Doch der steigende Wohlstand hatte auch seine Schattenseiten. Hochhmut, Disziplinlosigkeit und Auschweifungen ließen die Ritter die ursprünglichen Regeln und Aufgaben ihres Ordens vergessen. So kam es, dass sich die moralisch geschwächte Gemeinschaft im Jahre 1798 der Angreifer Napoleon kampflos ergab. Auch im ersten und zweiten Weltkrieg wurde die Arbeit des Ordens behindert. Erst 1949 wurde der Johanniterorden reaktiviert und 1952 wurde in Deutschland die Johanniter Unfallhilfe gegründet. In Österreich enstand 1956 der Malteser Hospitaldienst. Begriffserklärung: Während der Reformation teilte sich der Orden in zwei Zweige. Der evangelische Zweig nannte sich Johanniterorden, widmete sich den sozialpflegerischen Aufgaben und hatte als Wappen das durchgehende weiße Kreuz auf rotem Grund. Das achtspitzige Kreuz, welches an die acht Seligsprechungen im Evangelium erinnern soll, wurde zum Malteserkreuz und zum Symbol für den katholischen Zweig, der seinen Sitz in Rom hatte und sich für die Bewahrung des Glaubens sowie die Hilfe für den Nächsten einsetzte. Real zu sehen Als Einstimmung in das Thema eignet sich am Besten die Multimedia-Show 'Great Siege of Malta and the Knights of St. John', die anhand von Großbild-TV, Spezialefekten und lebensgroßen Figuren die Geschichte des Johanniterordens in einfachen Worten darstellt. Der Besucher durchwandert mehrere Zeitzonen sowie Länder und hört dabei über Kopfhörer Kommentare auch in deutscher Sprache. Wo die Großmeister des Ordens lebten: Zunächst wohnte der Großmeister in einer der drei Ritterstädte, nämlich in Vittoriosa (in der Nähe Valettas). Als er in die neu erbaute Hauptstadt Valetta umzog, wurde dem Inquisitor das Haus zur Verfügung gestellt. Es folgten viele Generationen von Inquisitoren, so dass der Name Inquisitor's Palace haften blieb. Das Gebäude ist recht schlicht und erinnert ein wenig an einen römischen Palast mit einem hübschen Innenhof. Der Grandmaster's Palace direkt im Ortszentrum von Valetta dagegen ist überwältigend, wenn auch nicht übermäßig groß. Dutzende von Ritterrüstungen sind so in den zwei zu besichtigenden Fluren aufgebaut, als ob sie die Räumlichkeiten bewachen würden. Die Decken sind mit eindrucksvollen und sehr farbenpräctigen Frescos verziert, die den Kampf und den Sieg der Johanniter illustrieren. Dazwischen hängen die Gemälde von verschiedenen Großmeistern und Mitgliedern des Ordens, die das Gebäude 1571 bauen ließen und es erst 1798 verließen, als sie sich Napoleon ergaben. Die Räume selbst, von denen nur einige wenige fürs Publikum zugänglich sind, wurden mit Brokat und Gobelins ausgestattet. Wo die Ritter kämpften: Fort St. Angelo war das erste Rittergebäude und wird zur Zeit (2006) restauriert, doch es von außen zu betrachten und die hohen Wehrmauern vor sich aufragen zu sehen, vermittelt einem ein Gefühl für die Geschichte. Der Sitz des Johanniterorden liegt heute immer noch im Fort. Wer Glück hat und trotz Restaurierungsmaßnahmen hinein gelangt, hat einen fantastischen Rundblick auf den Hafen, die Einfahrt und die gegenüberliegenden Ortsteile. Auch auf der Nachbarinsel Gozo lassen sich die Ritter erleben. In der dortigen sehr großzügig gebauten Citadel, die schon fast einem kleinen Dorf gleicht, bekommt man zu spüren, dass in einer Verteidigungsanlage auch gelebt, geliebt, gebetet und gelitten wurde. Sehr beeindruckend ist hier das alte Gefängnis, an dessen Mauern sich Graffiti von Gefangenen aus mehreren Jahrhunderten befindet und das Leben der ungehorsamen Ritter des Ordens viel persönlicher werden lässt. Wie die Ritter kämpften: An fast allen Sonntagen im Jahr findet im Fort St. Elmo eine original nachgestellte Truppenübung statt, wie sie zur Zeit der Ritter immer beim Besuch des Truppenoberst vorgeführt wurde. Sie diente damals dazu, die ständige Alarmbereischaft der Ritter zu demonstrieren. Farbenprächtige Uniformen, Speere, Gewehre und Kanonen sowie auch die Darstellung des Müßigganges der Soldaten auf dem Paradehof des Forts versetzen die Zuschauer schnell in eine Zeit als Federn am Helm und Kniebundhosen zu dicken weißen Strümpfen die Alltagsbekleidung der kämpfenden Ordensritter waren. Wie die Ritter lebten: Die Ritter teilten sich in unterschiedliche Zungen (langue) auf, um Streitereien zu vermeiden. Zungen bezeichnete damals das Herkunftsland der Ordensritter. So gab es die Landsmanschaften Frankreich, Provence, Auvergne, Deutschland, Italien, Aragon und Kastilien. Jede langue hatte ihre eigene Unterkunft (auberge), in der die Ritter wohnten und aßen. Die Auberge de Provence im Zentrum Valettas ist heute noch zu besichtigen. In ihr ist das Archäologische Museum untergebracht (hier unbedingt einen Blick auf die Wandmalereien in den oberen Räume werfen). Die anderen Auberges wurden abgerissen oder werden für staatliche Behörden genutzt. Wie die Ritter starben: Sehr viele der Ritter starben im Kampf an Land und auf See, besonders während der Belagerung in den Monaten von Frühjahr bis Herbst 1565. Letztendlich siegten die Johanniter jedoch unter dem Großmeister Jean de la Valette und gelten noch heute als Retter des Abendlandes, die sich der Ausbreitung der Vorherrschaft des Orients widersetzten. Zu Ehren des siegreichen Großmeisters benannte man die in nur 5 Jahren neu erbaute befestigte Stadt Valetta. In ihr wurde auch die St. John's Co-Cathedral errichtet, dessen Boden aus Hunderten von Grabplatten besteht, unter denen die Ritter zur letzten Ruhe gebettet wurden. Das Besondere an diesen Grabplatten sind die farbenreichen Steinintarsien, die häufig Skelette zeigen. Sehr sehenswert! Auch in dieser Kirche findet man wieder die Aufteilung der Ritter in Landsmannschaften (langues). Hier sehen Sie einige Impressionen von den Ritterzeugnissen auf Malta und Gozo. (Java Script muss aktiviert sein)
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