Ausstellung Mythos und Magie Die Geschichte Erstes Gold in Mecklenburg-Vorpommern ist der Untertitel der Ausstellung Mythos und Magie, die zur Zeit in Schwerin stattfindet. In den Jahren 2000-500 v. Chr war der Brauch, wertvolle Gegenstände bei den Bestattungen in den Mooren beizulegen, besonders ausgeprägt. Im Frühsommer 2003 wurden, im Zuge der Verlegung einer Gasleitung zwischen Teterow und Malchin, archäologische Ausgrabungen im Landkreis Güstrow notwendig, da man dort schon seit langem eine Siedlung aus dem letzten Jahrhundert vor Chr. vermutete. Stattdessen fand man beim Ort Thürkow mehrere Gräber aus der Bronzezeit, wobei eines der Gräber besonders reich ausgestattet war. Wie man herausfand, wurde hier vor 3200 Jahren eine 30-40 jährige Frau aus der gesellschaftlichen Elite ihrer Zeit begraben, der man den Namen 'Die Dame von Thürkow' gab. Sie ruhte in ihren schönsten Kleidern in einem heute nicht mehr erhaltenen Baumsarg unter einem 15 m breiten und 3 m hohem Hügel. Obwohl natürlich nach so langer Zeit keine Textilien erhalten geblieben sind, konnte anhand der am Halsschmuck haften gebliebenen Resten, die durch die Bronze konserviert wurden, nachgewiesen werden, dass sie vermutlich einen Schleier aus Wildseide getragen hat. Ihr Oberkörper war von einem Lederumhang mit Zierknöpfen und einem hemdartigen Obergewand mit einer Bortenverzierung bedeckt gewesen. An Armen und Beinen sowie am Hals trug sie meisterlich gefertigten Schmuck. Alle Schmuckstücke weisen deutlich sichtbare Gebrauchspuren auf und zeigen, dass sie über einen längeren Zeitraum getragen wurden. Was gibt es zu sehen? Das Archäologische Museum hat ein fantastisches Ambiente für die Präsentation dieser Funde in einer Halle beim Finanzamt in Schwerin geschaffen. Der Besucher betritt einen schwarzen, kaum beleuchteten Raum und wird als erstes zum Grab der Dame von Thürkow geleitet. Hier sieht man, wie die Schmuckstücke gefunden wurden. Im Hintergrund ertönt das Zwitschern von Vögeln und die mystischen Klänge geblasener Luren. Das sind Musikinstumente, die einem Alphorn gleichen. Da man gut erhaltene Luren gefunden hat, konnte man den Ton, den sie erzeugt haben, nachempfinden. Der Klang dieser Luren in der abgedunkelten Umgebung lässt die Ehrfurcht erahnen, die die Menschen der Bronzezeit beim Hören dieser Töne empfunden haben müssen und ist nun gut eingestimmt für die sogenannte Schatzkammer, die sich am hinteren Ende der mittelgroßen Halle befindet. Hier stehen mehrere niedrige Tische auf denen die gefundenen Schätze in Gruppen zusammengefasst wurden. Erst die Spots, die sich wie von Geisterhand auf die einzelnen Tische richten, lassen den Besucher die Gegenstände näher betrachten. Man kommt sich vor wie Ali Baba vor seiner Höhle, kurz nach dem Moment als er 'Sesam öffne Dich' gesagt hat. Spannend! Weiter geht es zum sogenannten Säulenwald. Hier sind die schönsten Stücke einzeln in kleinen, hervorragend ausgeleuchteten Vitrinen ausgestellt, die wiederum in schwarze, deckenhohe Säulen integriert sind. Auch hier kann der Besucher sich kaum des Eindruckes erwehren, selbst ein Entdecker zu sein. Dieser Artikel wurde vom Webmaster
nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. |
|