Allein dadurch, daß man das Gegenwärtige aus dem Vergangenen entwickelt, kann man ihm eine Dauer für die Zukunft sichern Mumie im Bergkloster OstrogHistorie und LegendenGegründet wurde das Kloster von dem Metropolit Vasilije Jovanovic, der vermutlich am 28. Dezember 1610 geboren wurde. Er zog nach Ostrog nachdem die Türken das Kloster Tvrdos bei Trebinje (Bosnien) zerstört hatten und er auch in Niksic seines Lebens nicht sicher war. Zusammen mit 30 anderen Mönchen, so die Geschichtsschreibung, beschloss er das Kloster in zwei Höhlen hoch am Berg Ostrog zu bauen, damit sie für die Türken uneinnehmbar werde. St. Vasilije lebte und wirkte in einer unruhigen Zeit, denn das Volk wurde durch Kriege am friedlichen Leben gehindert. Er wurde von der Bevölkerung sehr hoch geachtet, da er einen tadellosen Lebenswandel führte und als Erzbischof unermüdlich für das Wohl seiner "Herde" in Montenegro und Herzegowina arbeitete. Sie betrachteten ihn als von Gott Gesandten zur Rettung seiner Landsleute. Ein bekannter Ausspruch der damaligen Zeit war: Er ist der Engel auf Erden und ein Mann des Himmels. All Vasilije starb, wurde sein Körper begraben, doch in den Herzen der Bevölkerung blieb er immer präsent. Sieben Jahre nach seinem Tod wurde sein Körper wieder ausgegraben, weil der Bischof in seinen Träumen Vasilije sprechen hörte. Er soll angeblich immer wieder darum gebeten haben, ausgegraben zu werden. Tatsächlich fand man dann seinen Körper unversehrt im Grab, die Verwesung hatte und hat bis heute nicht eingesetzt. Dies wird als Wunder weit über die Grenzen Europas hinaus angesehen. Nicht nur die römisch-orthodoxen Anhänger sind von einerm Wunder überzeugt, sondern auch die römisch katholischen und moslemischen Gläubigen. Fakten und Erkenntnisse Tief in den Bergen Montenegros, 30 km nordöstlich von Podgorica, befindet sich wunderbar, malerisch in 900 Metern Höhe gelegen, das 1665 erbaute Bergkloster Ostrog. Es wurde über dem Fluß Zeta in den Fels gebaut. Die Anfahrt zum Kloster ist bereits ein Erlebnis für sich, denn die 8 km lange Straße ist eng und gewunden. Kaum zwei Fahrzeuge kommen aneinander vorbei. In alten Zeiten gebot die Demut, dass man den steinigen Weg barfuss zurücklegt. Heute führt die serpentinenreiche Strasse bis zu einem großen Parkplatz direkt am Kloster und barfüssige Pilger sieht man nur noch selten. Ostrog ist eines der wichtigsten Zentren der serbisch-orthodoxen Kirche in Montenegro. Die Gebeine des heiligen Vasilieje Ostroski, eines großen Dichters und Philosophen, liegen hier in einer kleinen Höhle und ziehen viele Pilger und Gläubige an. Real zu sehen Vom Abt des Klosters wird man in die kleine Höhle geführt, in dem die Überreste vom Heiligen Vasilije liegen. Wenn man Glück hat, entfernt dieser die Tücher des Sarges und öffnet den gesamten Deckel, so dass man als Besucher in den Sarg hineinschauen kann. Der felsige Raum ist sehr gedrungen, wobei der Sarg die ganze Längsseite einnimmt. Vasilijes's letzte Ruhestätte ist für heutige Verhältnisse sehr klein. Die Überreste sind mumifiziert und, trotz nicht gerade üppiger Beleuchtung, in allen Details gut zu erkennen. Als ich diesen Ort 1982 besuchte, war er noch nicht sehr touristisch erschlossen und wir waren die einzigen Besucher im Kloster. Da die Höhle nicht viel Platz bietet, konnten immer nur zwei von uns hinein. Wir wurden angewiesen, nur kurz vor den Gebeinen zu verharren und dann weiter zu gehen. Bei einigen von uns hat es aber dann doch etwas länger gedauert - ganz unbewusst. Denn von dem Heiligen ging eine seltsame Ausstrahlung aus. Ein Gefühl von Ruhe und Harmonie, aber auch von Neugierde und Staunen. Vielleicht nur auf Seiten der Betrachter, aber wer weiß... vielleicht auch von Vasilije selbst, der schon zu Lebzeiten, sich intensiv mit den Menschen und ihren Problemen beschäftigt hatte. Was auch immer man über geistige Präsenzen nach dem Tod denkt, die Atmosphäre dieser kleinen Grabkammer zieht jeden in seinen Bann... und sei es nur, das man irgend etwas spürt, von der Verbundenheit mit allen Dingen auf dieser Welt. Dieser Artikel wurde vom Webmaster
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