Wege entstehen dadurch, dass man sie geht. Prag - die Goldene StadtDie StadtDer Atem der Geschichte ist in Prag an jeder Straßenecke spürbar. Historische Gebäude, enge Gässchen, Strassenmaler, Cafes, große Plätze, alte Brücken und viele kleine Läden erfüllen die Stadt mit Leben. Den Beinamen "Die Goldene Stadt" bekam Prag im 14. Jahrhundert als Karl IV einige Dächer der Stadt vergolden ließ. Dieser Schmuck ist heute zwar längst verschwunden, weil er eingeschmolzen wurde, doch den Beinamen hat Prag behalten. Und wenn die Abendsonne auf die Dächer fällt, hat der Beiname Goldene Stadt durchaus noch seine Berechtigung. 1993 wurde die Tschechische Republik mit Prag als Hauptstadt gegründet. Doch bereits 500 vor Chr. siedelte sich im Gebiet der heutigen Stadt ein keltischer Stamm an, gefolgt von germanischen und slawischen Stämmen. Durch die Jahrhunderte wurden Bauwerke und Gassen angelegt, die zum Teil heute noch erhalten sind. So entstand ein buntes Sammelsurium von Gebäuden aus den verschiedensten Epochen. Besonders gut kann der Besucher dieses einträgliche Miteinander in der größten Burg der Welt bewundern, dem Hradschin. Der Hradschin ist das Wahrzeichen von Prag. Die teilweise über 1000 Jahre alte Burg wurde auf einem etwa 70 Meter hohen Hügel erbaut und thront daher schon von weitem sichtbar über der Innenstadt der Stadt. Wo früher die Könige regierten, ist heute der Sitz des Tschechischen Staatspräsidenten. Was gibt es zu sehen? Die Burg Hradschin Die Burg ist eigentlich ein riesiger Komplex aus verschiedenen Gebäude, wobei insgesamt drei Burghöfe die Kapellen, Türme, malerischen Gassen, den St. Veits Dom und die St. Georgs Basilika miteinander verbinden. Auf dem Weg über mehr als 200 Stufen von der Burg in die Altstadt kommt der Besucher auch durch die großzügig gestalteten Gartenanlagen, von denen man eine atemberaubendeAussicht auf die Dächer der Stadt hat. Eine Aufzählung der sehenswertesten Gebäude und Ausstellungen möcte ich an dieser Stelle nicht aufstellen, denn je nach Interessenslage sind fast alle Bauwerke sehensert. Auch wer sich nur oberflächlich für Baukunst interessiert, sollte sich einige Stunden Zeit für den Hradschin nehmen. Und vor allen ingen feste Schuhe anzeihen, denn das alte Pflaster ist für Pumps völlig ungeeignet. Täglich um 12 Uhr findet auf den Ehrenhof genannten Burghof eine Wachablösung statt, die ein wenig an die Zeremonien in England erinnert. Sie beruht allerdings nicht auf jahrhundertalte Traditionen, sonder ist erst vor einige Jahren eingeführt worden. Neben dem allgemeinen Ambiente der Gassen und Bauwerke in der Burg, hat mich der im 10. Jahrhundert begonnene und erst 1929 beendete Veitsdom am meisten beeindruckt, auch wenn es aufgrund der vielen Touristen sehr schwer war, die schöne Stimmung wahrnehmen zu können. Seine Türme überragen nicht nur die Prager Burg, sondern auch die gesamte Stadt. Im Veitsdom wurden viele Könige gekrönt und hier befindet sich auch die Gruft der böhmischen Herrscher. Das berühmte Goldene Gässchen habe ich leider nicht gesehen, da es neuerdings Eintritt kostet und ich mit einer Stadtführung unterwegs war. Eine Stadtführung ist für geschichtlich Interessierteunbedingt zu empfehlen. Nur dann kann man einen kleinen Eindruck von dem bekommen, was man als Tourist unbedingt gesehen haben muss. Ansonsten ist Prag und auch die Burg selbst eine sehr unübersichtliche, weil verwinkelte Örtlichkeit. Die Altstadt: So stelle ich mir eine Altsstadt in früheren Jahrhunderten vor (mal abgesehen von den Tausenden von Touristen und Souvenirshops): kleine verwinkelte Gassen, bei denen man kaum noch weiß, wann man wo abgebogen ist. Historische Gebäude aus allen Jahrhunderten und überall Cafes zum Draußensitzen, wenn das Wetter es zulässt. Nicht entspannend aber interessant. Neben sehr bequemen Schuhwerk ohne Absätze, einer ausgezeichneten Kondition (viele Stufen, lange Wege, unebenes Pflaster, fast alles ist Fußgängerzone) und einem Reiseführer, sollte man sich auch unbedingt die tschechischen Namen der Sehenswürdigkeiten merken, denn alle Hinweisschilder sind ausschließlich in Landessprache. Die Karlsbrücke: Tagsüber im Sommer total überlaufen ist die Karlsbrücke überhaupt nur schwer als Brücke zu erkennen. Wer sie für sich haben möchte, sollte früh aufstehen. Die Karlsbrücke verbindet die Prager Altstadt und der Kleinseite mit der Prager Burg. Von Frühjahr bis in den Herbst hinein ist sie von einer Vielzahl von Kleinkünstlern, Malern und Händlern bevölkert. Trotzdem lässt sich noch das einzigartige Ambiente der Sandsteinbrücke mit seinen 16 Pfeilern und zahlreichen Skulpturen genießen. Man sagt der Brücke nach, dass sie eine positive Wirkung auf die Menschen hat, die über sie hinweg gehen. Dies kann ich nur bestätigen. Es gibt sogar eine kleine Gruppe, die mehrmals im Jahr ganz langsam im Morgengrauen über sie hinweg schreiten, um sie spirituell zu reinigen und mit positiver Energie aufzuladen. Die Karlsbrücke stand schon immer im Mittelpunkt des städtischen Lebens. Hier führte der Krönungszug entlang, wurden Märkte abgehalten, Gerichtsurteile gefällt und sogar Reitturniere veranstaltet. Hier sehen Sie einige Impressionen aus Prag. (Java Script muss aktiviert sein)
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