Bei Lichte besehen
tappt die Menschheit noch ganz schön im Dunkeln,
doch hier spüre ich die Ewigkeit.


Uralte Kultstätte: Steinkirche im Harz

Historie und Legenden
10 000 Jahre ist sie alt, die Höhlung bei Scharzfeld. Bekannt ist das Kulturdenkmal unter dem Namen Steinkirche, denn sie wurde immer wieder für kultische Handlungen eingesetzt. Moderne Hexen glauben in ihr einen magischen Ort der Kraft gefunden zu haben.

Ursprünglich wurde die Steinkirche und der Vorplatz von Rentierjägern benutzt, wie archäologische Funde von Feuerstein-Werkzeugen beweisen. Im Mittelalter (angeblich ab dem Jahr 732) fanden in ihr auch Gottesdienste statt und zur Zeit der Kreuzzüge soll in dem Höhlenraum eine Nachbildung des Felsengrabes gewesen sein. Dies erkennt man an den Bearbeitungsspuren wie Herausmeißelungen für eine Torkonstruktion am Höhleneingang, sowie an Resten von Dachziegeln und Mauerresten.

Bei den Grabungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte man auch die Gräber eines mittelalterlichen Friedhofs auf dem Vorplatz der Steinkirche. Viele der Fundstücke sind jedoch im Wechsel der Geaschichte verloren gegangen, da die damalgen Archäologen nur versuchten rein germanische Beweise zu finden und dem Rest der Ausgrabungsstücke keinen Wert beimaßen.

Wie zu vielen Orten und Plätzen im Harz, gibt es auch für die Steinkirche zahlreiche Legenden von heiligen Eremiten und anderen magisch begabten Personen, die hier ihr Leben verbrachten oder tätig wurden. Der Heilige Bonifazius soll z. B. in der Nacht der heidnischen Beltanefeiern mit einer Axt auf einen Felsen an der Stelle der heutigen Steinkirche geschlagen und gesagt haben: 'Meine Worte und mein Glauben sind so wahr wie die Tatsache, dass sich mit einem Schlag meiner Axt hier der Felsen öffnet'. Nachdem dann tatsächlich ein Loch und eine Höhle im Felsen entstand, liefen die Heiden scharenweise zum christlichen Glauben über und der heilige Bonifazius hielt seine erste Predigt in der neu entstandenen Steinkirche ab.

Real zu sehen
Wer heute am hellichten Tag nach Scharzfeld fährt und den gut ausgeschilderten Weg zum Parkplatz unter der Autobahnbrücke folgt, fühlt sich vielleicht enttäuscht, wenn er Magie sucht, denn alles wirkt sehr weltlich. Doch auf dem ca. 300 m langen Fußweg, der sich zum Teil einen steilen Hang hinaufwindet, spürt man bereits den Zauber der Kultstätte. Wer Glastonbury (das angebliche Avalon) in England kennt, fühlt sich ein wenig an den Aufstieg dort erinnert.

Uralte moosbewachsene Bäume, verträumte Aussichtsplätze und die unmittelbare Umgebung der Steinkirche versetzen den Besucher in eine magische Stimmung.

Reste von Räucherstäbchen und Kerzen zeugen davon, dass die Anziehungskraft dieses Ortes ungebrochen ist. Zu sehen ist eine fast rechteckige 30 m lange Höhle, die durch ein Deckenloch mit Tageslicht versorgt wird. Es gibt eine sogenanntes Weihwasserbecken bzw. eine Weihwassernische, Sitzbänke, eine Kanzel und einen Altarplatz, die vermutlich aus der Zeit der christlichen Nutzung der Steinkirche im Mittelalter stammen.

Der dreieckige Vorplatz der Höhle lag ursprünglich etwas höher, aber unbedachte Grabungsarbeiten während des Dritten Reiches ließen die Ebene so zurück, wie sie heute zu sehen ist.

Hier gelangen Sie zu einer Diashow in 15 Bildern über die Steinkirche (bitte etwas Geduld beim Laden):


Dieser Artikel wurde vom Webmaster
nach bestem Wissen und Gewissen verfasst.
Infospalte Steinkirche


Infos zu Ort, Lage, Öffnungszeiten, Preise
- bei Scharzfeld, Nähe Herzberg
- A7 Autobahnausfahrt Göttingen-Nord, B27 bis Herzberg, B243 nach Scharzfeld
- Geöffnet: ganzjährig, kein Eintritt
Hier geht es zu einem Routenplaner.

Hilfreiche Links im Internet
Tolle Bilder von der Steinkirche
www.showcaves.com

Reiseberichte von allen Orten der Welt auf nicht-kommerziellen Privatseiten
www.derreisetipp.de

Sammlung außergewöhnliche Internetseiten über viele Orte dieser Welt - staunen, informieren, bookmarken
Infos über Orte

Meine persönlichen Eindrücke und Tipps
Die Steinkirche ist wenig besucht, so dass Sie fast immer ungestört die Atmosphäre genießen können. Ich fand die Ausstrahlung sehr erfrischend, als ob man Energie tankt. Besonders, wenn man im hinteren Teil der höhle in der Mitte steht und zum Ausgang blickt, fühlt man sich energiegeladen, aber gleichzeitig eins mit sich selbst. Probieren Sie es einfach einmal aus. Jeder sieht dies sicher anders, da es rein subjektive Erfahrungen sind.

Verpassen sollten Sie auch nicht die unmittelbare Umgebung hinter und oberhalb der Höhle. Es ist eine kleine Kletterei, aber nicht schwierig zu bewältigen, sofern man Turnschuhe trägt.

Im gleichen Ort gibt es noch eine weitere sehr bekannte Höhle mit einem fantastischen Spiel von Licht und Schatten: die Einhornhöhle. Sehr sehenswert!!

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Letzte Änderung dieser Seite erfolgte am 13.01.2006



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